Auf Umwegen zum neuen Krankenwagen

Sanitätskolonne Oberstdorf hat Grund zum Feiern

Oberstdorf (höh).
Pünktlich zum 60jährigen Bestehen der BRK-Sanitätskolonne Oberstdorf wurde das neue Krankentransportfahrzeug mit Allradantrieb und Hochdach eingeweiht Den Feierlichkeiten vor der Rot-Kreuz-Niederlassung waren schwierige Auseinandersetzungen um die Notwendigkeit eines Allradfahrzeugs für Oberstdorf vorausgegangen.

 

Im Beisein von Bürgermeister Albert Vogler, Gemeinderat Walter Besler, den Oberstdorfer Notärzten, Kolonnenführer Bernhard Köberle, Wachleiter Ignaz Breyer sowie vielen BRK-Mitgliedern skizzierte der stellvertretende Kolonnenführer Alex Rößle die verschiedenen Probleme, die sich seit der Beantragung eines neuen Krankenwagens im Herbst 1989 ergaben. Wenn auch die Anschaffung eines zusätzlichen Fahrzeugs vom Innenministerium in München grundsätzlich befürwortet wurde, so wurde die Zusatzausstattung mit Allradantrieb zunächst abgelehnt. „Erst dem Einsatz von Gemeinderat Walter Besler und Staatssekretär Alfons Zeller ist es zu verdanken", so Rößle weiter, „daß das Innenministerium im Sommer 1990 auch der Zusatzinvestition Allradantrieb zustimmte."
Im Frühjahr 1991 wurde der neue Krankenwagen nach erfolgtem Innenausbau durch ein Bonner Unternehmen in Oberstdorf angeliefert. Vor Ort jedoch stellte man fest, daß der Innenausbau so fehlerhaft durchgeführt worden war, daß bei einem Notfall sowohl für den Patienten als auch für die Sanitäter erhebliche Verletzunsseefahr
bestanden hätte. Damit mußte der neue Krankenwagen wieder zurück nach Bonn.
Im Herbst '91 konnte das Fahrzeug endgültig in Betrieb genommen werden. „Ani schnellsten", berichtete Alex Rößle, „gelang der Ausbau des Hochdachs, das aufgrund der häufigen Sportunfälle im Winter notwendig wurde. Dieser Zusatzumbau wurde aus Spen denmitteln finanziert, die die Wirtsleute Hannelore und Werner Liebherr nach zwei Tombolas zugunsten des BRK Oberstdorf zur Verfügung gestellt hatten." Den kirchlichen Segen für das Krankentransportfahrzeug gaben Pfarrer Gerhard Schäfer von der evangelischen und Pfarrer Karl Rottach von der katholischen Kirche.
Rotwein und zwei dicke Bücher erhielt Alex Rößle von Kolonnenführer Bernhard Köberle als Dank für seinen Einsatz um den neuen Krankenwagen, der seine Feuertaufe bereits Ende Oktober hinter sich gebracht hat: eine bei Neuschnee in Gerstruben verletzte Fußgängerin mußte ins Krankenhaus gebracht werden und bei diesem Einsatz hat sich der Allradantrieb bereits sehr bewährt.